Allgemeines

Die ersten „richtigen“ Mangalitzas waren sicher die Blonden, die aus den Sumadjas und den Bakonyer Schweinen entstanden. Der nächste Schritt war wohl der schwalbenbäuchige Schlag, der aus den blonden Mangalitzas und dem kroatischen Syrmien-Schwein (eventuell Romanisches Landschwein?) entstand. Über die zeitlichen Abläufe ist leider wenig bekannt. Zumindest um 1850 existierten die blonden und die dunklen Wollschweinschläge. Die roten Wollschweine, die ja aus den Szalonter Schweinen entstanden, müssen relativ neu sein, da sie mindestens bis 1930 in der einschlägigen Literatur nicht erwähnt werden. Über die sogenannten „Neuszalonter Schweine“ gibt es leider keine verfügbaren Angaben. Ob sie aus dem blonden oder schwalbenbäuchigen Schlag stammen oder einem anderen, ist nicht gewiss. Aufgrund der Abstammung ist anzunehmen, dass die roten Wollschweine nicht so fett werden wie die anderen Schläge (Szalonter = Fleischschwein).

Inwiefern die von einigen Autoren genannten italienischen Schweine in der Zuchtgeschichte Bedeutung haben, kann nicht erörtert werden. Auch der Anteil des Asiatischen Bindenschweines „Sus scrofa vittatus“, das im Laufe der Zuchtgeschichte in fast alle europäischen Schweinezuchten eingekreuzt wurde, um die Fruchtbarkeit zu erhöhen, ist nicht zu bestimmen. Da die Reproduktionsleistungen der Mangalitzaschweine (ca. 4-8 Ferkel bei durchschnittlich 10 Zitzen) eher denen des europäischen Wildschweins gleichen als den europäischen und asiatischen Hausschweinen, ist der vittatus-Anteil wohl eher gering (Flegler 1996). Alle Farbvarianten der Mangalitzas haben als Ferkel dunkle Streifen auf dem Rücken, was für die Nähe zum Wildschwein spricht.

Autor: Jürgen Flegler