Das Wollschwein |
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Sanfte Burschen in rauer Schale |
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Seinen Ursprung hat das Wollschwein auf dem Balkan, hier vor allem in Ungarn, wo es um 1830 aus verschiedenen Schweinerassen erzüchtet wurde. Speck war damals und bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts wichtiger als Fleisch und so kam das "Mangalica", wie es in Ungarn genannt wird, (für den deutschen Sprachraum bevorzugen wir die Schreibweise "Mangalitza"), als Speckschwein zu Weltruhm. Millionenfach wurde es gehalten bis es dann in den 1960er Jahren zur Änderung der Verbraucherwünsche, hin zu mehr magerem Fleisch kam und die Bestände rapide sanken. 1993 gab es gerade mal noch ca. 200 Tiere. Der Zusammenbruch des Ostblocks war hierbei sicher auch nicht ganz unschuldig. |
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Die besondere Fleischqualität dieser Schweine hat sich inzwischen auch in der Gastronomie herumgesprochen. Spitzenköche in der ganzen Welt schätzen es. Wissenschaftliche Untersuchungen an der Universität von Debrecen/Ungarn haben ergeben, dass die Fettsäurezusammensetzung bei den Mangalizas hinsichtlich der gesättigten und ungesättigten Fettsäuren ernährungsphysiologisch günstigere Werte aufweist als bei den modernen Rassen. Zitat: „Die Rassen des Mangalitza eignen sich, in einer natürlichen Umwelt mit Öko- oder Biofuttermitteln gefüttert, zur Herstellung beispiellos schmackhafter, eine längere Reifezeit benötigender Produkte". |
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Um das Wollschwein dauerhaft zu retten, bedarf es noch viel züchterischer und organisatorischer Arbeit. Zunehmend erschließen sich aber Absatzmärkte im Verkauf hochwertiger Produkte aber auch im Naturschutz. Die Menschen legen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit, sie sind bereit, dafür auch einen entsprechenden Preis zu zahlen. Wenn wir die Vermarktung gewährleisten können, haben die Wollschweine in Deutschland sicher eine Überlebenschance. |
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Autor: Rudi Gosmann |
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